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Zur Che - Seite von Celia und Rafael!

 

Che Guevara   ||   Über Kuba   ||   Und vieles mehr ...

 

IRON like the LION of  ZION
DER RASTAFARI-KAEMPFER
BOB MARLEY
 

Obwohl diese Seiten Che Guevara gewidmet sind, ist hier auch ein kurzer Beitrag zu Ehren eines anderen Idols, des jamaicanischen Superstars Robert Nesta Marley, angebracht, um so mehr, dass er ein vollkommener Gegensatz Guevaras gewesen ist. Auf den ersten Blick gibt es auch eine Menge Aehnlichkeiten: Auch seine Heimat war Suedamerika und auch er hatte nicht das Glueck, das vierzigste Lebensjahr zu erreichen, er starb mit 36, noch juenger als Che. Auch er war ein grosser Kaempfer und Fuehrer der Armen und Unterdrueckten, mutig, ehrlich und teilweise masslos, bereits zu Lebzeiten, wie Che, eine Kultfigur und jetzt eine Legende. Da kommt sogar ein Reim zustande, der aber schon den grossen Unterschied zwischen Beiden verdeutlicht: Che war Christus mit der Knarre, Bob dagegen mit Gitarre. Sie haben zwei extrem unterschiedliche Wege zum Ziel gewaehlt: Der eine Sieg durch bewaffneten Kampf, rohe Gewalt und Hass, der andere durch Liebe und Frieden. Waehrend Guevara ueber Leben und Tod seiner "Untertanen", des kubanischen Volkes, welches sich die Zeit nach dem Sieg der Revolution wohl ganz anders vorgestellt hat, richtete, verschaffte sich Marley durch sein einnehmendes Wesen und seine Musik, die ihren Ursprung in der Geschichte der aus Afrika stammenden und als Sklaven nach Amerika verschifften Jamaicaner hatte, Zugang zu den menschlichen Herzen, seine Lyrics, die man z. B. als "Songs of Freedom" bezeichnete, haben die Gedanken und Gefuehle seiner Zuhoerer beeinflusst.
Die Parole "Lieber aufrecht sterben als knieend leben" ist zusammen mit Che in die Geschichte eingegangen. Da muss man an die grossen Zufaelle denken, wenn man diese Aussage von Bob liest: "Me don`t love fighting ... But is better to die fighting for freedom, than to be a prisoner all the days of your life." Andere Worte, etwas milder und vorsichtiger, der Sinn aber gleich, yeah? Nun, Che konnte sein Lebensmotto exakt realisieren, auch wenn es grausam klingt. Das letzte Foto, welches ihn lebend zeigt, ist fuer mich persoenlich das schrecklichste von allen, nicht einmal die Todes-Bilder haben mich so sehr erschuettert. Das Foto zeigt ihn, von seinen Vollstreckern umgeben, auf dem Weg zu seiner Hinrichtung. Ein anderer Mensch, vielleicht das erste und letzte Mal wirklich nur ein Mensch, kein allen Dingen trotzender Held mehr, kein den Tod verachtender Sieger. Er muss erst in diesem Augenblick verstanden haben, dass das Spiel, als welches er die Realitaet und das Leben betrachtet hat, einfach vorbei ist, dass es ein Ende gibt, auch fuer ihn, endgueltig. Er soll zwar laut Aussagen seiner Exekutoren wie ein Held gestorben sein, wie schwer muss es aber gewesen sein, dem Tode aufrecht entgegenzutreten! Die Traenen, die ihm nicht erlaubt waren, habe ich stundenlang fuer ihn vergossen, in diesem Augenblick wusste ich, dass er, obwohl ein Tyrran und Despot, fuer immer und ewig in meinem Herzen bleiben wird, Es ist keine Verblendung oder Fanatismus, es ist echte Liebe fuer einen Menschen, der auf seinem Wege viele Opfer und Schmerz hinterlassen hat.
Es ist so viel einfacher, den charmanten Menschenfreund Bob Marley mit seinen Rasta-Zoepfen und dem ewigen sonnigen Laecheln zu lieben, der zwar auch so jung, aber weit weniger grausam dem Tod begegnen musste, er ist dem Uebel, wogegen es trotz unseren so hoch entwickelten Techniken und Mitteln immer noch keine wirksame Waffe gibt, erlegen: Krebs. Ich schaetze sein politisches Engagement und sein Streben nach Frieden, ich mag seine Musik und sein charismatisches Wesen, welches er uns vermittelt hat, ich hoffe, dass er nie in Vergessenheit geraten wird. Aber... Liebe ist es nicht, wie ungerecht das Leben doch sein kann!
Obwohl diese Seite eigentlich Marley gewidmet ist, merkt man, dass Che Guevara einfach nicht wegzudenken ist, er ist die ganze Zeit genauso praesent wie der Friedensengel, der dennoch aus der Rolle gefallen ist, indem er auf einen Sheriff geschossen hat (es soll laut seiner eigenen Aussage tatsaechlich vorgefallen sein). Ein ebenfalls grossartiger Musiker und Mensch, Eric Clapton, beschreibt so seine erste Begegnung mit Bob, zu dessen Fans er gehoert: "I walked into this dressing room that I could`n see the other side of for the smoke (so wie Che oft mit seiner geliebten Havanna-Zigarre zu sehen ist, kann man sich Bob ohne seinen dicken Joint schon gar nicht vorstellen!). I sat and talked with Bob, and he was just a great guy. He was so warm. A beautiful man. He was serious about he was doing, but was very gentle." Eine gute Beschreibung, besonders bezueglich der Schoenheit, damit ist nicht ein huebsches Gesicht, vielmehr eine enorme positive Ausstrahlung gemeint, die einen Menschen erst wirklich schoen macht.
Zum Schluss noch einige biografische Daten und Anmerkungen zur politischen Richtung, die Marleys Aktivitaeten gepraegt hat, sie ist naemlich recht ungewoehnlich und vielleicht nicht allen bekannt. Er wurde am 06.02.1945 im Norden Jamaicas geboren, seine Mutter war schwarz und 18 Jahre alt, sein Vater weisser Englaender (das Land befand sich unter britischer Besatzung) und bereits 50! Als Bob ein Teenager war, ging er in die Hauptstadt Kingston, er wurde zu einem richtigen Strassenkind, dort fand er auch Freunde, die seine groesste Vorliebe teilten: Musik. Nach einem "halbherzigen" Schulabschluss ist Musik zum Lebensinhalt von Bob geworden, es folgte die Gruendung einer Band ("The Wailing Wailers") und die ersten Aufnahmen. Die Musik war eine Mischung aus schwarzen New Orleans-Einfluessen, Afrorythmen und ska, die gerade ihren Hoehepunkt erlebte. Die Texte, immer reifer, handelten vom trostlosen Alltag und kaum vorhandenen Zukunftschancen der "Menschen der Strasse". 1966 traf Bob die Liebe seines Lebens, Rita, die seine Frau wurde. Es folgte ein kurzes Jobben in USA, nach seiner Rueckkehr wurde Marley ein gluehender Anhaenger von "Rastafari", einer politisch-religioesen Richtung, nach dem 1930 in Aethiopien an die Macht gekommenen Ras Tafari Makonnen benannt, der sich selbst in Haile Selassie umgetauft hat, da er in direkter Linie von Solomon und Sheba abstammen sollte (?!). Die hiermit verbundene politische Richtung, durch die Universal Negro Improvement Association erschaffen, hatte als Ziel die Gruendung eines neuen, unabhaengigen und rein "schwarzen" Staates in Afrika, wohin z. B. die Bevoelkerung von Jamaica "umziehen" sollte. So diente erstmal Aethiopien als Beispiel so eines Paradieses und auch Marley hat sich immer sehr stark fuer dieses Land engagiert, obwohl, wie ja bekannt ist, daraus alles andere als ein "Garten Eden" geworden ist, gerade dort hat die Einfuehrung des Kommunismus (oder, besser gesagt, einer schlechten Parodie hiervon) grausame Schaeden verursacht. Jedenfalls wurde auch Marleys Musik sehr stark von diesen neuen Einfluessen gepraegt (was ihm teilweise Probleme im Geschaeftsleben bereitet hat), sie wurde langsamer, ausdrucksvoller, leicht spirituell, spiegelte die Gefuehle und den tiefen, fanatischen Glauben wieder.
Der als Titel dieser Seite von mir gewaehlte Song bringt das zum Ausdruck, die Bob Marley Foundation hat als Logosymbol die aethiopische Flagge, auf dem gelben Mittelstreifen durch einen Loewen gekroent. Es folgten eine Menge Super-Hits, Auftritte, Reisen. Im Laufe der Zeit hat Bobs Musik den Styl erreicht, mit dem er immer identifiziert wird, man koennte sie einfach Jamaica-Reggae nennen. Er hat bereits damals einen Kultstatus erreicht, wurde Ende der siebziger Jahre durch die UNO mit "Medal Of Peace" ausgezeichnet.
Bereits damals fing die Krebsseuche an, seinen Koerper zu zerstoeren, er starb am 11.05.1981 im Krankenhaus in Miami. Kurz vor seinem Tod erhielt er "Jamaica`s Order Of Merit", eine der wichtigsten Auszeichnungen des Landes. Er war ein grossartiger Mensch, der es wirklich verdient hat, Mensch genannt zu werden. Es ist keine Selbstverstaendlichkeit, sondern eine besondere Auszeichnung, die nur wenigen von uns zusteht...

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