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Che Guevara   ||   Über Kuba   ||   Und vieles mehr ...

 

Das Photo, das
um die Welt ging!
Geschildert von "Korda"
Seine Abneigung gegen alles Materielle verkündete er bis zuletzt.
Und das Volk hörte gebannt zu!
Doch der Traum vom Neuen Menschen blieb Utopie. Doch die Träume Che´s leben durch dieses Bild weiter!

Wäre der Mythos ohne dieses Bild so stark? Wäre er ohne dieses Bild überhaupt universell verbreitet worden?

Die kubanische Revolution war gerade ein Jahr alt, da flog im Hafen von Havanna der französische Frachter "La Coubre" in der Luft. An Bord: 70 Tonnen Waffen und Munition aus Belgien. Druckwelle, herumfliegende Wrackteile und Metallsplitter töteten 136 Menschen. Man vermutete Sabotage.
Korda 1997

Bei der Trauerfeier hatte Alberto Diaz, genannt Korda, Cheffotograf der Zeitung "Revolución", viel Zeit: Es sprach Fidel Castro, stundenlang. Bei einem Schwenk über die Tribüne bekam Korda Che Guevara in den Sucher. "Instinktiv" habe er auf den Auslöser gedrückt, denn dieser "Ausdruck von Zorn und Entschlossenheit" im Gesicht des Kubano-Argentiniers sei ihm "unter die Haut gegangen". Das Foto von 1960 zeigt den Revolutionshelden im Halbprofil, mit geschlossener Uniformjacke, Baskenmütze mit rotem Kommandantenstern und leicht im Wind wehender Mähne.

Korda verbannte mit dem Retuschepinsel einen weiteren Kundgebungsteilnehmer und einen Palmenzweig. Dem Bildredakteur von "Revolución" gefiel  das Foto, und er hängte es an die Wand seines Studios. Jahre später, 1967, fand es der dort der italienische Verleger Giacomo Feltrinelli. Da er ein Schreiben der Regierung bei sich hatte, in welchem ein hochrangiger Politiker den Besucher als Freund der Revolution auswies, gab ihm Korda 2 Kopien. Was er nicht wußte: Feltrinelli war in Europa sehr bekannt, da er schon das Manuskript von "Dr. Schiwago" aus der Sowjetunion geschmuggelt hatte.

Zurück in Europa , die Nachricht von Che´s Tod ging gerade um die Welt, ließ der Italiener Poster drucken, ein paar tausend zunächst, dann Zehn-, dann Hunderttausende. Schließlich ging das Bild millionenfach um die Welt, auf Flugblättern und Plattenhüllen, auf T-Shirts und irgendwann auch auf Ramsch, wie ihn Touristen zur Erinnerung kaufen. Mit um die Welt ging der Mythos vom selbstlosen, leidenschaftlichen Revolutionär, der furchtlos lokale Despoten und den allmächtigen "Yankee-Imperialismus" herausforderte, der für die Armen kämpfte, für Brot und Schule, für Menschenwürde und Gerechtigkeit, der versprach, "drei, vier, viele Vietnam" auf den Weg zu bringen, zunächst in Lateinamerika, dann auch in Afrika und Asien: eine sozialistische Weltrevolution mit Ausgangspunkt im Süden, der Dritten Welt der Habenichtse.

Vor allem auf Kuba wuchs der Che-Mythos zum Heiligenkult. Generationen von Schulkindern haben dort seit der Revolution von 1959 lernen müssen, was Che Guevara wann und wo getan, gesagt und geschrieben hat. Sein Traum vom Neuen Menschen, dessen Idealismus nie wieder Raum läßt für schnödes Gewinnstreben, verdichtete sich auf Kuba zu einer - keineswegs nur verordneten - Pseudoreligion mit dem Revolutionär als Ikone. Wenn es richtig feierlich wird, spricht man noch heute vom "Guerillero Heroico".

Übrigens: Korda sah keinen Pfennig von den Millionen, die durch die weltweite Vermarktung des Bildes verdient wurden!
 

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