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Che
Guevara
Guerillakampf
in Bolivien
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Was
ich hier wiedergebe, beruht auf den Notizen von Che; seinem berühmten
bolivianischen Tagebuch!
"Kein
Volk Amerikas ist schwach, denn es ist Teil einer Familie von 200 Millionen
Brüdern, die das gleiche Elend zu ertragen haben und die gleichen
Gefühle hegen, die denselben Feind haben und die alle von einer besseren
Zukunft träumen!"
(La
Habana, 1962)
Im
November 1966 landet Che Guevara, getarnt als Geschäftsmann aus Uruguay,
mit Halbglatze, grauem Haarkranz, Hornbrille und gefälschten Papieren
in La Paz, Bolivien, um den Kampf in der Guerilla zu beginnen!
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Che
ist der 3. von rechts!
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Der
Einsatz in Bolivien begann damit, Verstecke anzulegen, in denen Munition,
Verpflegung und Medikamente, darunter auch die gegen Che´s Asthma,
deponiert wurden.
Am
29. November sind es 12 Aufständische, die im Lager waren.
In
den bolivianischen Anden wurde ein Lager, mit Guevara als Leiter, errichtet.
Che machte mit seinen Männern Trainingsmärsche, die teilweise
über 20 Tage dauerten und trainierte sie hart.
Im
Laufe des Dezembers wurde die Zahl der Bolivianer und Kubaner weiter erhöht,
der Kontakt mit Kuba und La Paz war gut.
Im
Januar jedoch der erste Rückschlag. Nach Che Guevaras Weigerung,
die militärische Leitung des Unternehmens an die kommunistische Partei
Boliviens abzutreten, kam es zum Bruch mit Monje, dem Parteichef! Die Eingliederung
der bolivianischen Kämpfer gestaltete sich zudem recht schleppend.
Die
Zusammenarbeit mit der Agentin in La Paz, Tanja (Tamara
Bunke, Deutsch-Argentinierin),
klappte
noch gut!
Im
Februar wurde zum abschließenden Test der Kampfkraft ein mehrtägiger
Gewaltmarsch unternommen, bei dem der junge Benjamin ertrank. Ansonsten
war Che relativ zufrieden mit der Truppe.
Der
März 1967 war sehr ereignisreich! Die Rebellen-Einheit bestand
aus 50 Personen:
29
Bolivianern, 16 Kubanern, 3 Peruanern, dem Argentinier Che und eben Tanja,
der einzigen Frau. Die Guerilla wurde in einem Umkreis von 120 Km von 2000
Mann umzingelt. Wenige Tage darauf kam es auch schon zu den ersten Kampfhandlungen
zwischen den Rebellen und der Armee, dabei sind einige Soldaten getötet
worden. Nach diesem Gefecht war dem Militär der Standort des Guerillalager
bekannt, deshalb musste Che früher als er eigentlich wollte in die
bewegliche Taktik übergehen.
Der
April brachte zwar einerseits beachtliche militärische Erfolge
für die Guerilla, jedoch war die Isolierung der Truppe weiterhin vollständig!
Der Kontakt zu der Zivilbevölkerung war absolut unzureichend! Genau
dieser Kontakt ist aber für eine Revolution ausschlaggebend!
Die
Moral der Kämpfer war jedoch sehr gut, jedoch schätzte Che die
zukünftige Unterstützung der Bauern viel zu optimistisch ein.
Mai:
Die
Nachhut unter Joaquin verlor den Kontakt zur Hauptgruppe, da diese den
Franzosen Debray zu einer Stadt begleiteten!
Diese
bestand somit, wegen der Verluste der Vormonate, nur noch aus 25 Männern.
Die
Verbindung mit Kuba und La Paz war abgerissen, was sehr schwer wog!
Die
bolivianische Armee zeigte auf militärischem Gebiet eklatante Schwächen,
jedoch der Terror gegenüber der Landbevölkerung zeigte Wirkung:
Sie teilte die Festnahme aller Bauern mit, die mit den "Terroristen" kollaborierten!
Diese
Maßnahmen zeigten Wirkung.
Juni:
Es
sind noch 24 Mann, die sich um Che scharen. Beteiligung der Bauern: Fehlanzeige!
Ein
Teufelskreis: Um Neuzugänge zu erreichen müssen die Aktionen
in bewohntere Gebiete verlegt werden. Dazu bräuchte Che Guevara aber
mehr Männer!
Zudem
wuchsen die Legenden über die Guerillabewegung wie Schaum: Sie wurden
bereits als unbesiegbare Supermänner angesehen, was aber nur an der
Unfähigkeit der Gegner lag!
Juli
1967:
Weiterhin
ungeklärt war der Verbleib der Nachhut von Joaquin, bei der auch Tanja
war!
Der
Kontaktmangel war weiterhin das schlimmste Manko.
Zwei
Tote und ein Verwundeter bei den Guerilleros!
Die
Moral ist jedoch weiterhin sehr gut!
August:
Ein
schwerer Schlag war der Verlust aller Höhlen mit den Dokumenten und
Medikamenten!
Durch
die fehlenden Medikamente brach Che´s Asthma unkontrolliert aus,
was bei den Männern zu einer Verschlechterung der Moral führte!
Die
Guerilleros Inti und Coco profilierten sich jedoch immer deutlicher als
Revolutionäre!
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"Paco",
nach der Gefangennahme!
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September:
Was
eigentlich ein Monat der Erstarkung werden sollte, wurde, bedingt durch
einen Hinterhalt, bei dem einige fielen, zum Desaster!
Zudem
wurde die Vernichtung der Nachhut am Vado del Yeso bekannt, bei dem nur
Paco überlebte, und die Armee begann effektiver zu werden!
Die
Moral der verbliebenen Leute war, so schrieb Che, aber noch in Ordnung!
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Links
der CIA-Agent Rodriguez! Dieses Bild ist das letzte, das Che Guevara lebend
zeigt!
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Oktober
1967:
Es
war am 8. Oktober 1967, als Che mit einer kleinen Gruppe zur Erkundung
durch eine der zahlreichen bolivianischen Schluchten marschierte. Che hat
soeben seinen Männern befohlen nur noch im Wasser weiter zulaufen,
um keine Spuren zu hinterlassen, da fallen die ersten Schüsse. Es
vielen Schüsse von Links und von rechts, die Guerilleros waren also
in der Schlucht gefangen. Die Rebellen schiessen zurück, doch sie
wissen nicht einmal wo genau sich ihre Gegner befinden. Plötzlich
schreit Che auf. Eine Kugel hat seine Wade durchbohrt. Die Soldaten haben
eingesehen, daß sie gewonnen haben und kommen runter, dabei erschossen
sie einige Rebellen. Guevara und zwei weitere Männer werden von den
Soldaten mitgenommen. Che schafft nur mit größter Mühe
den Abhang hinauf. Die anderen wollen ihm helfen, doch er wehrt sich energisch
dagegen. Er schleppt sich, die Waffe und sein Tagebuch umklammernd, den
Hang hinauf.
Che
wurde von der Regierung festgenommen und vorübergehend in einem Schulhaus
festgehalten, dort merkte er, daß das ganze Vorhaben von Anfang an
aussichtslos war, da die Bauern keinerlei revolutionäre Ambitionen
zeigten.
Nach
11 Monaten Guerillakampf wurde Che Guevara, zusammen mit dem ehemaligen
Bergarbeiter Willy und Chino, dem peruanischen ELN-Führer, in der
armseligen Ortschaft La Higuera, ca. 50 Km von Vallegrande, ermordet:
Am
9. Oktober bekam ein einfacher Soldat den Befehl, den 39 Jahre alten Che
Guevara zu erschießen. Che bekam nie eine Gerichtsverhandlung, er
wurde nicht einmal vor ein Exekutionskommando gestellt, nein er wurde von
dem einfachen Sergeanten Mario Terán "zum Wohle des Staates" erschossen.
Anschließend
wurden er nach Vallegrande gebracht, wo er der Öffentlichkeit präsentiert
wurde um die Welt vom Tod des Revolutionärs zu überzeugen. Nachdem
man Che´s Hände abgeschnitten hatte, wurde sein Leichnam an
einem geheimen Ort verscharrt, um nicht sein Grab zu einer Wallfahrtstätte
der internationalen Linken zu machen!
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La
Higuera, der Ort in dem Che erschossen wurde! |
Heute
versammeln sich jedes Jahr die Einwohner von Vallegrande an Che´s
Todestag, um das Andenken an den Freiheitskämpfer zu ehren! Sie legen
Blumen nieder, zünden Kerzen an und sprechen Gebete, in denen sie
seinen Geist bitten, ihnen zu helfen!!
Die
Männer, die den 8. Oktober überlebten wurden noch in mehrere
Scharmützel verwickelt, ehe es schließlich fünf Männern
gelang, im März 1968 nach Chile zu entkommen. Es waren die 3 Kubaner
Pombo, Benigno und Urbano, und die Bolivianer Inti und Dario.
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Vallegrande!
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Cln.
Quintanilla vom Ministerium für innere Angelegenheiten, der für
das Abhacken von Che Guevaras Händen verantwortlich war, wurde ein
paar Jahre später in Hamburg, wo er als Konsul tätig war, von
einer Frau mit mehreren Schüssen aus einer autom. Waffe getötet!
Der
bolivianische Generalstabschef Juan José Torres wurde 1976 in Argentinien
entführt, später wurde seine Leiche dann in einem Vorort von
Buenos Aires gefunden. Der Körper war von mehreren Kugeln durchsiebt
worden!
Der
Kommandeur der 8. Division, Cln. Joaquin Zenteno, wurde ebenfalls 1976,
in Paris von einem Guerillakommando liquidiert!
Der
Bauer Honorato Rojas, der die Guerilleros in den Hinterhalt von Vado del
Yeso führte, wurde nur ein Jahr nach Che´s Tod von der Guerilla
getötet!
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